Melanie Kuhlmann - Wie Unternehmerinnen der Corona Krise trotzen
Unternehmerinnen trotzen Corona

Offenheit – Irgendwas-wird-uns-schon-einfallen-Modus

Melanie Kuhlmann – Beraterin und Coach

Foto: Katrin Biller Fotografie

„Wecken Sie Ihren Pfeffergeist“ – Melanie Kuhlmanns Leitspruch zeigt, sie mag es feurig. Im Kontakt mit ihren Klienten läuft die Beraterin, die Menschen innerhalb und außerhalb von Organisationen bei Veränderungen unterstützt, zur Höchstform auf. Coaching ist ihre Leidenschaft und die Arbeit mit Menschen im persönlichen Kontakt macht ihr sichtbar große Freude. Nie hätte sie sich etwas Anderes vorstellen können. Bis zum März 2020, als die Corona Krise und die damit verbundenen Auswirkungen mit einem Schlag ihren Kalender leerfegte. Plötzlich war es nicht mehr möglich sich mit mehreren Menschen in einem Raum aufzuhalten. Die Umstände zwangen sie, sich neue Strategien zu überlegen.

Videocall ohne Webcam

„Ich war kein Freund von online“, beschreibt Melanie Kuhlmann ihr Dilemma. Und das hatte zwei Gründe: „Vor der Kamera fühle ich mich nicht so wohl und außerdem fehlt das Gefühl für die andere Seite, wenn man nicht im selben Raum ist.“ Dank ihrer Offenheit gelang es ihr jedoch, sich schnell auf die neue Situation einzulassen. Zu Beginn passte die technische Ausstattung auf Kundenseite nicht optimal zur neuen Herausforderung.

Es kam vor, dass Teilnehmer*innen ohne Webcam am Meeting mitwirkten oder die überlastete Internetverbindung einfror.

Inzwischen laufen die Online Termine rund, auch technisch.

Aspekt von Fachberatung

Und mehr noch. Melanie Kuhlmann ging in die Selbstreflexion, macht sich Gedanken über die Kenntnisse, die sie im Laufe ihres Berufslebens akkumuliert hatte. Sie erkannte, dass sie das Zusammenfließen ihrer Kompetenzbereiche, z. B. im Marketing, für ihre Kunden nutzbringend in Online Formaten unterbringen konnte. Aus Kundensicht gedacht entwickelte sie eine Strategie, die den Fokus auf die Möglichkeiten setzt, wenn z. B. aktuell keine Messen durchgeführt werden können. Dieser thematische Aspekt von Fachberatung im Marketingbereich, erweiterte ihr Portfolio zusätzlich. Ein schlüssiger Gedanke für Melanie Kuhlmann: „Warum nicht die Kompetenzen bündeln, mitnehmen und einsetzen, die sowieso vorhanden sind.“

Melanie Kuhlmann – Beraterin und Coach im Interview

Kompetenzen bündeln

Melanie Kuhlmanns anfänglicher Unmut über die Einschränkungen, die die Corona Pandemie mit sich bringt ist schnell verflogen. Sie hat sich gleich zu Beginn auf den Weg gemacht die neue Situation offen zu betrachten und nicht an dem festzuhalten, was nicht funktioniert. Stattdessen hat sie Kompetenzen und Erfahrungen gebündelt und neue Strategien entwickelt. Und sie findet inzwischen Gefallen daran: „Ich merke, dass ich Spaß daran entwickele am Irgendwas-wird-uns-schon-einfallen-Modus, daran neue Wege zu suchen und offen dafür zu sein, was sich auf ganz unerwarteten Wegen ergibt.“


Krisen sind Chancen. Was sich leicht sagen lässt, ist im harten Alltag der Corona Pandemie kein einfaches Unterfangen. Flexibilität und Kreativität sind gefragt, wenn es darum geht neue Wege zu gehen und vor allem braucht es eins: Durchhaltevermögen. Wir haben uns gefragt, wie Unternehmerinnen der Krise trotzen und selbständige Frauen aus Ostwestfalen-Lippe um ein Interview gebeten. Wir wollten wissen, welche Einschränkungen Ihnen die Krise bringt, aber auch welche Chancen sie bietet und welche Wünsche sie an eine Zeit nach der Covid-19-Pandemie haben. Die Serie soll selbständigen Frauen Mut machen kreativ zu denken und neue Wege zu finden, um gut durch die Krise zu kommen.

Text: Michaela Heinze, nette30 Kommunikation für das Frauenbranchenbuch OWL

Ausgezeichnet!

Urkunde Sonderpreis Corona-Berichterstattung geht an das Online Magazin des Frauenbranchenbuch-OWLDie Beitragsserie „Wie Unternehmerinnen der Krise trotzen“ wurde am 16.12.2020 von der Landesanstalt für Medien NRW mit dem „Sonderpreis für Corona Berichterstattung unabhängiger Medien“ ausgezeichnet.
„Sie (…) erweitern das Lokale Informationsangebot mit weiteren Perspektiven, indem sie sich engagieren und damit eine systemrelevante Aufgabe vor Ort erfüllen. Das ist tapfer, sympathisch und in allen Fällen nah dran. Es stärkt das Vertrauen in den Journalismus und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Weiter so!“
Jury

Prof. Dr. Henriette Heidbrink (Professorin für Medienmanagement & Online-Journalismus an der HMKW und HSRM),  Alexander Drößler (Manager digitale Transformation bei der Nordkurier Mediengruppe) und Stefan Malter (Journalistik-Dozent an der Uni Dortmund und Chefredakteur von NRWision)